Forschung

Pro Firenze Futurista
Ein digitales Archiv zum Futurismus in Florenz

Lisa Hanstein, Jan Simane, Anka Ziefer, Johannes Holzmann

L'Italia Futurista, Anno 2, Nr. 27 © Biblioteca Marucelliana di Firenze

Am Ende der Hundertjahrfeier des futuristischen Gründungsmanifestes präsentierte die Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz im Februar 2010 das Projekt einer Website zum italienischen Futurismus. Dabei gaben sowohl der für den Futurismus historisch bedeutsame Ort Florenz als auch die herausragende Sammlung der Bibliothek des Kunsthistorischen Institutes in Florenz mit über 500 futuristischen Werken und 40 Zeitschriften aus der Zeit der ersten, 'heroischen' (1909–1916) sowie der zweiten Phase (bis ca. 1944), Anlass, diese facettenreiche Bewegung genauer zu untersuchen und ein Archiv aufzubauen, in dem bisher schwer zugängliche Forschungsmaterialien erstmals online und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Website versteht sich darüber hinausgehend als offene Plattform für weiterführende Beiträge zum italienischen Futurismus mit Schwerpunkt auf Florenz.

Den Nukleus der Datenbank bildet die Volltextdigitalisierung der Florentiner Zeitschrift "L'Italia Futurista", erschienen in 51 Ausgaben zwischen 1916 und 1918 als Organ des sogenannten Zweiten Florentiner Futurismus und als Publikationsort u.a. von Beiträgen des Gründungsvaters der futuristischen Bewegung, Filippo Tommaso Marinetti. Der Großteil der Ausgaben ist von der Biblioteca Marucelliana zur Verfügung gestellt worden, die das Projekt als Partner unterstützt. Ergänzt wird dies durch eine Auswahl an Dokumenten – Briefe, Bücher, Fotografien, Theaterlibretti, Zeichnungen, Film- und Audiomaterialien – zu einzelnen Künstlern, Dichtern und Intellektuellen, die an der Gestaltung der Zeitschrift und an der avantgardistischen Entwicklung in Florenz beteiligt waren. All diese Materialien werden ebenfalls in digitalisierter Form zur Verfügung gestellt und werden sowohl untereinander als auch mit weiterführenden Informationen (z.B. zu den einzelnen Personen und Orten) verknüpft. Auf einem interaktiven Stadtplan werden zudem die Wirkungsstätten der Futuristen und auch die heute mit dem Futurismus in Beziehung stehenden Institutionen in Florenz aufgezeigt. Die Datenbank ist sowohl nach Personen und Orten als auch nach inhaltlichen Schlagworten recherchierbar. Darüber hinaus wird die Website Themenportale anbieten, in denen Dokumente zu ausgewählten Themen gebündelt bereitgestellt werden, so beispielsweise zu der englischen Dichterin und Künstlerin Mina Loy. Sie frequentierte die Gruppe junger Futuristen um die Florentiner Zeitschrift "Lacerba" und wurde nach ihrem Aufenthalt in Florenz als Botschafterin des Futurismus in den USA gefeiert. In Italien ist Mina Loy jedoch kaum bekannt.

Im Rahmen des Projekts werden kontinuierlich wichtige und seltene futuristische Publikationen aus den Rariora-Beständen der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz digitalisiert und für die Online-Konsultation aufbereitet. Vorgesehen ist zudem eine Verlinkung mit externen Internet-Datenbanken, die weiteres Material zum Futurismus bereitstellen. Die Datenbank ist in einer flexiblen Struktur angelegt, welche ihre sukzessive Ergänzung und Erweiterung erlaubt.

An dem Projekt beteiligt sind neben der Biblioteca Marucelliana auch die Fondazione Primo Conti, das Gabinetto Scientifico Letterario G.P. Vieusseux, die Fondazione Longhi sowie Maestro Daniele Lombardi.
Die Projektleitung ist an der Gewinnung weiterer Partner interessiert, die den Aufbau des digitalen Archivs unterstützen.

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