Sammlungsschwerpunkte

Ausgangspunkt für den Bestandsaufbau war bei der Institutsgründung am Ende des 19. Jahrhunderts das Bestreben, Literatur zur Kunst und Kultur Italiens mit einem, weitgehende Vollständigkeit anstrebenden Schwerpunkt auf Florenz im Zeitalter der Renaissance zu sammeln. Mit besonderer Sorgfalt hat man historische Quellenschriften, Literatur zur Topographie, Künstlermonographien und Ausstellungskataloge akquiriert. Schon früh jedoch wurde die thematische Perspektive sowohl in geographischer wie zeitlicher Hinsicht deutlich über Florenz und die Renaissance hinaus erweitert. In der 1912 vollkommen neu konzipierten, bis heute noch weitgehend gültigen Aufstellungssystematik spiegelt sich diese Veränderung wider.
Heute deckt der Bestand die europäische Kunst- und Kulturgeschichte, mit einer Fokussierung auf Italien, von der Spätantike bis zur Gegenwart ab, konzentriert sich verstärkt aber auf Fragestellungen der interkulturellen, internationalen, interkontinentalen sowie interdisziplinären Kontextualisierung der Kunst Italiens. Die Grenzen zu Nachbardisziplinen wie Geschichte, Philosophie und allgemeiner Ästhetik, Literaturwissenschaft, Religions-, Sozial- und Wissenschaftsgeschichte, aber auch zu Wissensgebieten wie Urbanistik, Medientheorie, Cultural Heritage oder Museologie sind entsprechend fließend. Eine angemessene Literaturversorgung stellt unter dieser Maßgabe eine besondere Herausforderung dar, der sich die Bibliothek einerseits mit Akquisitionen und andererseits mit erweiterten Zugriffsmöglichkeiten auf elektronische Medien stellt.
Besonders hervorzuheben sind die seit vielen Jahren intensiv gepflegten Sammlungen historischer Quellenschriften, darunter alle wissenschaftlich relevanten Ausgaben der Vite Vasaris, der Originalschriften zum Futurismus, der Literatur zu Joseph Beuys, der topographischen Literatur zu Mittel- und Oberitalien sowie Monographien und Ausstellungskataloge zu italienischen Künstlern bis zur Gegenwart. Entsprechend den Forschungsprogrammen des Instituts werden außerdem die Segmente 'Kunst- und Kulturgeschichte des Mittelmeerraums' und 'Geschichte und Theorie der Fotografie' mit großer Sorgfalt ausgebaut.