Bild/Sprachen.
Italienische Kunstgeschichte im internationalen Kontext
Direktor emeritus Alessandro Nova
Die Kunst- und Architekturgeschichte der Renaissance kann heute nur noch in ihrer Vielfalt und ihren Widersprüchlichkeiten gelesen werden. Es gilt, sie aus verschiedenen geographischen, intellektuellen und methodisch-systematischen Blickwinkeln zu erörtern. Diese kritische Analyse tradierter Narrative ermöglicht es, differenziert auf die ältere Forschung und gegenwärtige Methodologien zu schauen, aber auch aktuelle Probleme und Diskurse anderer Bereiche zu reflektieren. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer historisch vergleichenden Perspektivierung und wissenschaftsgeschichtlichen Schärfung ist dabei ebenso zentral wie das Bestreben, die Relation zwischen den "Bild/Sprachen" zu hinterfragen. Dies erlaubt es, der Eigenständigkeit der (materiellen) Artefakte und ihrer ästhetischen Erfahrung gerecht zu werden. Zugleich können somit Strategien der Objektivierung und Distanznahme untersucht und nicht zuletzt die Herausbildung sozialer und diskursiver Räume beleuchtet werden.