Abendvortrag
Claudia Echinger-Maurach: "Una figura graziata": Entwürfe Michelangelos für die Gruppe "Samson mit zwei Philistern"

Michelangelos "Samson mit zwei Philistern" ist in Renaissance und Barock in verschiedenen Medien intensiv studiert und kopiert worden, von einem Original im strengen Sinne fehlt aber bis heute jede Spur. Ausgehend von einem kritischen Vergleich der wichtigsten überlieferten Kleinbronzen stellt dieser Vortrag einige Zeichnungen Michelangelos als Entwürfe für diese verlorene Gruppe zur Diskussion. Weitere Problemfelder betreffen (möglicherweise irreführende) Aussagen Vasaris zum Verbleib der Modelle Michelangelos in Frankreich, zum Nachleben der Gruppe in Werken der Skulptur und der Malerei, insbesondere aber in Zeichnungen Tintorettos und seiner Schule, deren Vorbilder hier erstmals herausgearbeitet werden. Dieser "work in progress" schließt mit einem Ausblick auf Bandinellis Skulptur des Herkules und Kakus sowie der Frage ab, ob die bekannten Samson-Kleinbronzen in Bandinellis Block zu realisieren gewesen wären.
Claudia Echinger-Maurach, Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Münster, studierte Bildhauerei an der Münchener Akademie der Bildenden Künste, danach an den Universitäten München und Braunschweig Kunstgeschichte, wo sie 1984 promovierte. Seitdem lehrte und forscht sie an den Universitäten Würzburg und Münster mit den Schwerpunkten Malerei, Skulptur und Graphik der frühen Neuzeit, insbesondere Michelangelo, sowie französische Malerei des 19. Jahrhunderts.
15. November 2016, 18:00 Uhr
Kunsthistorisches Institut in Florenz
Max-Planck-Institut
Palazzo Grifoni Budini Gattai
Via dei Servi 51
50122 Firenze
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