Das Studiolo: Höfische Gelehrsamkeit zwischen humanistischem Anspruch und Repräsentationsgedanken

Studienkurs

Wenn Galileo Galilei in seinen "Considerazioni al Tasso" die Lektüre von dessen Texten mit dem Raumerlebnis eines Studiolo vergleicht, steht dieser Paragone im Zeichen einer scharfen Literaturkritik: Als "gretto, povero e miserabile" charakterisiert er den Dichter; in gleichem Licht muß ihm am Ende des 16. Jahrhunderts die Einrichtung eines Studiolo erschienen sein. Hervorgegangen aus der Idee einer intimen Studierstube, eines privaten, der Meditation, aber auch der Aufbewahrung der wertvollsten Besitztümer vorbehaltenen Raumes, der seit der Mitte des 15. Jahrhunderts immer häufiger in das Raumprogramm herrschaftlicher Architektur aufgenommen wurde, hatte sich bis zum Ende des 16. Jahrhunderts eine ebenso faszinierende wie kryptische Kammer entwickelt, die auf unterschiedliche Bewertungen stieß, durch Reiseberichte aber einen hohen Bekanntheitsgrad erfuhr.

Der Studienkurs soll diese Entwicklung nachvollziehen und das Studiolo als kultur- und geistesgeschichtliches Phänomen analysieren. Seine Herkunft aus mittelalterlichen Studier- und Schreibräumen ist dabei ebenso von Interesse wie die Anbindung seiner Prinzipien an die Gedanken der Kunst- und Wunderkammern: die Beschäftigung mit allen Erscheinungen des göttlichen Universums sowie der Versuch, eine Systematik für diesen Kosmos zu finden.

Schließlich gilt es der Frage nachzugehen, in welcher Weise den anfänglich nur dem Besitzer zugänglichen, im Innersten des Gebäudes positionierten Kammern zunehmend auch repräsentative Aufgaben zukamen, in dem sie die intellektuellen Qualitäten des Auftraggebers demonstrierten und das Ideal des gelehrten Herrschers widerspiegelten.

Nach einem Auftakt in Florenz findet eine Exkursion statt, bei der Urbino, Ferrara, Mantua und Parma auf dem Programm stehen. Der Besuch des Studiolo von Francesco I. im Palazzo Vecchio in Florenz bildet den Abschluß des Studienkurses.

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