Forschung

Nicola und Giovanni Pisano

Max Seidel

Das im September 2012 in italienischer und englischer Sprache als Ergebnis langjähriger Studien veröffentlichte zweibändige Buch über Nicola und Giovanni Pisano sollte der Erforschung mittelalterlicher Kunst neue methodische Perspektiven eröffnen. An Stelle der klassischen Form der Künstlermonografie, die oft zu allzu schematischen Ergebnissen führt, wurde eine auf ein Grundproblem ausgerichtete Darstellung gewählt: das im Verlauf der Kunstgeschichte und meines Wissens auch der Literatur- und Musikgeschichte äußerst seltene Phänomen des Dialogs von Vater und Sohn auf höchstem künstlerischen Niveau. In Form eines stufenförmigen Aufbaus sollten möglichst viele kunsthistorische Methoden berücksichtigt werden, beginnend mit der Forschungsund Rezeptionsgeschichte, über die Sozialgeschichte, die Ikonografie und die Rezeption antiker Kunst bis zur krönenden Stilgeschichte. Jede Methode wurde auf Möglichkeiten der Verbindung zu weiteren Disziplinen überprüft. Folglich wurden die ikonografischen Probleme nicht isoliert allein hinsichtlich der primären inhaltlichen Aussage des Kunstwerks erforscht, sondern im Zusammenhang mit politikgeschichtlichen, kirchengeschichtlichen, liturgiewissenschaftlichen, literatur- und rechtsgeschichtlichen Fragestellungen. Besonderes Gewicht wurde auf den Ikonografie und Stilgeschichte verbindenden Kontext gelegt. Zur Erklärung dieses in der mittelalterlichen Kunstgeschichte selten verfolgten Forschungsansatzes diente die neu geprägte Formel "L’artista come iconografo", die zum Ausdruck bringt, dass die Leistung des Künstlers als Gestalter der vom Auftraggeber vorgegebenen Thematik im Zentrum der Forschung steht.

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