Forschung

Rara-Projekt
Der historische Altbestand der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz im Licht der buchwissenschaftlichen Analyse

Anette Creutzburg und Jan Simane

Im Rahmen des 2009 begonnenen und dank Sondermitteln ermöglichten Projektes zur Erforschung des Altbestandes der Bibliothek werden neben einer detaillierten kodikologischen Erfassung des individuellen Buchzustands und exemplarspezifischer Merkmale in besonderem Maße die teilweise bis ins 16. Jahrhundert zurückreichenden Provenienzen von Einzelbänden oder von Teilen zerstreuter Privatsammlungen im Besitz des Kunsthistorischen Instituts in Florenz untersucht. Begleitend werden mithilfe einer hierzu spezifisch weiterentwickelten Forschungsdatenbank die Verflechtungen des hauseigenen historischen Altbestands mit der lokalen Geschichte der Stadt Florenz und der Toskana, jedoch auch mit der Forschungsgeschichte des Instituts und seiner Wissenschaftler erstmals Band für Band und in ihrer Vernetzung sichtbar. Die Studie stützt sich hierbei auf die seit Institutsgründung vollständig erhaltenen Inventarbücher der Bibliothek sowie auf individuelle Gebrauchsspuren und Besitzvermerke in den Objekten und rekonstruiert auf diese Weise Orts- und Institutsgeschichte auf einem neuen, durchaus forschungsrelevanten Gebiet.

Auf der Basis einer erweiterten informationstechnischen Infrastruktur werden die bei der Exemplaranalyse erhobenen Daten zunächst in einer internen Rara-Forschungsdatenbank erfasst. In einem zweiten Schritt werden sie gemeinsam mit dem Digitalisat des betreffenden Werkes in der Webumgebung des MPG-Gemeinschaftsportals Digital Libraries Connected eingespielt und der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese für Digitalisierungsprojekte ungewöhnliche, in Fachkreisen jedoch sehr geschätzte Erschließungsleistung ist ein besonderer Beitrag zur Wissensvernetzung. Durch eine mehrsprachig angelegte und bei Bedarf kombinierbare Suche nach mehr als 300 kodikologischen Sachbegriffen, die in Form von Vokabularien hinterlegt sind, können Objekte auch nach buchwissenschaftlichen Gesichtspunkten recherchiert werden. Auf diese Weise ist der Rara-Bestand des Kunsthistorischen Instituts in Florenz entsprechend klassifizier- und durchsuchbar, etwa nach Einbandmaterialien, besonderem Buchdekor oder historischen Glossen und individuellen Beigaben, wie eingelegten Exzerpten diverser Vorbesitzer. Auf der Basis dieser Daten können Verbindungen sowohl zur Forschungsgeschichte des Instituts als auch zu externen historischen Persönlichkeiten und Institutionen hergestellt werden.

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