Steffen Siegel: "Um einen Anfang zu machen". Das Fotografische und der Beginn der modernen Mediengeschichte

Abendvortrag

Die Fotografie wurde nicht im Jahr 1839 erfunden. Weder gibt es die eine Fotografie, sondern von Anbeginn an einzig eine Mehr- und bald Vielzahl fotografischer Verfahren. Noch lassen sich die hiermit verbundenen Experimente und Entdeckungen auf ein einzelnes Datum festlegen. Wenn aber dennoch bereits sehr früh das Jahr 1839 als das "Geburtsjahr" der Fotografie vorgeschlagen wurde, so hat diesen einen ebenso voraussetzungsreichen wie interessanten Grund: Im Jahr 1839 wurden beinahe gleichzeitig mehrere fotografische Verfahren offiziell veröffentlicht. Der auf das Jahr 2014 fallende 175. Jahrestag dieser Ereignisse hat einmal mehr die Rede von einem "Geburtsjahr" der Fotografie verfestigt.

Was genau jedoch begann eigentlich im Jahr 1839? Und unter welchen Voraussetzungen lässt sich in dieser Weise tatsächlich von einem Anfang sprechen? Antworten auf diese Fragen lenken den Blick zurück auf eine Formationsphase des Fotografischen, die nicht die technologisch-naturwissenschaftlichen Aspekte fotografischer Bildproduktion betrifft, sondern vielmehr die diskursiven. Diese zweite Erfindungsgeschichte aus Texten und Bildern zu rekonstruieren, heißt, sich mit den ideengeschichtlichen Ursprüngen des Fotografischen zu befassen. Solche Ursprünge einer Idee von "der Fotografie" (im Singular) sollen im Vortrag vorgestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung für eine (Bild-)Mediengeschichte der Moderne insgesamt diskutiert werden.

Dr. Steffen Siegel ist seit 2009 Juniorprofessor für Ästhetik des Wissens an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und war im Sommersemester 2011 Gastprofessor für Theorie und Geschichte der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste Essen sowie von 2011 bis 2012 Forschungsfellow am Internationalen Forschungskolleg "Morphomata", Center for Advanced Study der Universität zu Köln. Seit 2013 ist er Leiter der von der Mercator-Stiftung geförderten Projektgruppe "Laboratorium der Objekte".

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben der Geschichte und Ästhetik der Fotografie der Zusammenhang von Bildmedien und Wissenspraktiken seit der Frühen Neuzeit, Theorie und Geschichte der Diagrammatik sowie die Problemgeschichte zeitgenössischer Kunst.

Zu den jüngeren Veröffentlichungen gehören: "Tabula. Figuren der Ordnung um 1600" (Berlin 2009), "Die Werkstatt des Kartographen. Materialien und Praktiken visueller Welterzeugung (München 2011, als Mitherausgeber), "Belichtungen. Zur fotografischen Gegenwart" (München 2014), "Ich ist zwei andere. Jeff Walls Diptychon aus Bildern und Texten" (München 2014), "Neues Licht. Daguerre, Talbot und die Veröffentlichung der Fotografie im Jahr 1839" (München 2014, als Hg.).

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