Zeitschrift für Ideengeschichte
Heft XIV/3 Herbst 2020
Schiffbruch
Hrsg. von Peter Burschel und Hole Rössler
"Schiffbruch" - das Herbstheft der Zeitschrift für Ideengeschichte begibt sich auf stürmische See. Das Heft ruft ein brisantes politisches Thema unseres Tages auf, die gekenterten Boote auf den aktuellen Flüchtlingsrouten, der Tod auf dem Mittelmeer. Aber es gibt auch ein anderes, vergessenes Kapitel in der langen Geschichte des Schiffbruchs, das in diesem Heft mit Schwerpunkt auf der Frühen Neuzeit facettenreich entfaltet wird. Hier ist der Schiffbruch weniger das Ende der großen Fahrt – als der Beginn von etwas ganz Neuem. Diese Ausgabe spürt im Schatten der Katastrophe der enormen Produktivität einer Fundamentalmetapher nach, erzählt von der Geburt der Erfahrungswissenschaft und dem Mehrwert des Scheiterns.
Inhalt
Zum Thema
Peter Burschel, Hole Rößler: Zum Thema
Schiffbruch
Burkhardt Wolf: Sein und Scheitern Zur Metakinetik des Schiffs
Andreas Bähr: Wissenschaft auf Umwegen Athanasius Kirchers Schiffbruch
Thomas Rahn: Das Überleben der Güter Schiffbruch als «occasio»
Markus Bauer: Der Untergang der Méduse
Essay
Jonathan Sheehan: Der Stil des Spinozismus Über ein offenes Geheimnis in der Moderne
Denkbild
Jost Philipp Klenner: Maritime Energien Eine ikonographische Betrachtung
Ulrich Stadler: Giorgiones «Gewitter» Über den Umgang mit Ungereimtheiten
Archiv
Alexandra Kemmerer: Unselds öffentliches Recht Wie das «Kursbuch für Juristen» scheiterte
Konzept & Kritik
Caroline Jessen: Hermes Frontex-Einsätze im Mittelmeer
Konstantina Zanou: Der Tourismus, das Mittelmeer und der Tod
Jacques-Olivier Boudon / Côme Fabre / Franzobel: La Méduse Szenen eines Schiffbruchs. Ein Ferngespräch
Melanie Möller: Arbeit am Abstand 100 Jahre Blumenberg