Mschatta in Berlin
Grundsteine Islamischer Kunst
Eva-Maria Troelenberg
Die ornamentierte Fassade des umayyadischen Wüstenschlosses Mschatta ist eine Ikone für die islamische Kunst – ein Schlüsselwerk für das Verständnis ihrer historischen Entstehung und kunstgeschichtlichen Definition. Die Fassade war einst Teil eines „Wüstenschlosses“, das um die Mitte des 8. Jahrhunderts n. Chr. auf dem Gebiet des heutigen Jordanien erbaut wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam sie als Geschenk des osmanischen Sultans nach Berlin. Heute befindet sie sich im Museum für Islamische Kunst und zählt zu den bedeutenden monumentalen Exponaten der Museumsinsel. Der vorliegende Band zeichnet den Werdegang Mschattas von seiner Entdeckung durch westliche Reisende um 1840 über seine Musealisierung bis hin zu Kriegszerstörung und Wiederaufbau in Berlin nach: Ausgehend vom archäologischen Stellenwert des Objekts wird seine Rezeptions- und Wirkungsgeschichte als Gegenstand moderner Geschichtsschreibung und Museologie beleuchtet. Zentral ist dabei stets der Blick auf die interkulturelle Wechselbeziehung zwischen der Herkunft des Objekts und seiner europäischen Rezeptionsgeschichte. Damit ist die Geschichte Mschattas in Berlin auch eine Fallstudie für kunsthistorische bzw. museale Konzepte und Konstrukte der Wahrnehmung außereuropäischer Kunst und Kultur.
Connecting Art Histories in the Museum, 1
Verlag Kettler, Dortmund 2014
Format 17 x 24 cm
ISBN 978-3-86206-334-5