Dr. Ruth Wolff
Assoziierte Wissenschaftlerin
Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Neueren deutschen Literaturwissenschaft in Erlangen und München. Promotion 1992 über den hl. Franziskus in Schriften und Bildern des 13. Jahrhunderts. Stipendiatin des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, des Kunsthistorischen Instituts in Florenz - Max-Planck-Institut und des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt a.M. 2000 bis 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philipps-Universität Marburg. 2005 bis 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kunsthistorischen Instituts in Florenz, in der Abteilung Gerhard Wolf, in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt a. M., mit dem Projekt "Siegel-Bilder", gefördert von der Fritz-Thyssen-Stiftung. 2011 bis 2014 Projektleiterin des DFG-Projekts "Insculpta imago - Das Siegel als Paradigma eines Bildkonzepts des Mittelalters und der Frühen Neuzeit" an der Humboldt Universität zu Berlin in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut in Florenz. 2015 bis 2024 freiberufliche Fachübersetzerin kunsthistorischer Texte aus dem Italienischen, Englischen und Französischen ins Deutsche, u. a. für den Hirmer Verlag, Michael Imhof Verlag, Schnell & Steiner Verlag, De Gruyter Verlag und das Allgemeine Künstlerlexikon (AKL). 2018 bis 2024 freie Mitarbeiterin des Kunsthistorischen Instituts in Florenz - Max-Planck-Institut. Seit April 2024 Projektleitern des DFG-Projekts „‘Authentizität‘, ‚Stil‘ und ‚Originalität‘ – Die Miniaturen, Zeichnungen und Zeichen von Notaren auf und in Gerichtsbüchern des 14. und 15. Jahrhunderts im Staatsarchiv von Florenz - der Bestand ‚Giudice degli appelli e nullità‘ (1338-1491)“ am Stuttgart Reseach Centre for Text Studies der Universität Stuttgart.
- Franziskus-Ikonologie
- Sepulkralkunst
- Siegel
- Wappen
- Kunst/Recht
- Wort/Bild
- Bildkonzepte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
„Authentizität“, „Stil“ und „Originalität“ – Die Miniaturen, Zeichnungen und Zeichen von Notaren auf und in Gerichtsbüchern des 14. und 15. Jahrhunderts im Staatsarchiv von Florenz - der Bestand „Giudice degli appelli e nullità“ (1338-1491)
Das Projekt beschäftigt sich mit einem umfangreichen Corpus von Miniaturen, Zeichnungen und Zeichen von herausragender kultur- und kunsthistorischer Bedeutung, das bislang noch nicht untersucht wurde. Die Miniaturen, Zeichnungen und Zeichen befinden auf den Pergament-Einbänden und im Inneren von Gerichtsbüchern des 14. bis 15. Jahrhunderts im Staatsarchiv von Florenz und wurden großteils von denselben Notaren geschaffen, die auch den Text der Gerichtsbücher schrieben. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die sich durch ihre Vielfalt, Qualität und Rarität auszeichnenden Bücher des Fundus „Giudice degli appelli e nullità“ aus den Jahren 1338 bis 1491 (ca. 1.400 Bücher), der in Gänze untersucht und mit ausgewählten Beispielen der anderen Bestände an Gerichtsbüchern des Florentiner Staatsarchivs verglichen werden soll. Die Einbände des Fundus sollen in einer wissenschaftlichen Bilddatenbank auf der Website des Staatsarchivs von Florenz zugänglich gemacht werden. Leitfragen des Projekts gelten der „Authentizität“, dem „Stil“ und der „Originalität“ notariellen Zeichnens und Minierens, mit denen dessen spezifische Formensprache und Bedeutung erfasst werden soll. Das Projekt will so einen von den Kunstwissenschaften übersehenen, aber im Italien des Mittelalters und der Frühen Neuzeit omnipräsenten Bereich zeichnerischer und malerischer Praxis erschließen und gleichzeitig neue Ansätze und Methoden seiner Erforschung bereitstellen. Durch die Rekonstruktion zeitgenössischer Konzepte und Begriffe notarieller und zugleich künstlerischer Gestaltung soll darüber hinaus ein substantieller Beitrag zur Erkenntnis der Geschichte der Kunst sowie der Kunstkennerschaft- und Wissenschaften geleistet werden.