Forschung

Die Stiltheorie der Carracci – eine Neubewertung

Samuel Vitali

Agostino Carracci nach Paolo Veronese: Pietà, 1582, Gravierung, 395 x 285 mm. New York, The Metropolitan Museum of Art, Harris Brisbane Dick Fund, inv. 53.600.2099

Im Bestreben, die Kunst der Carracci vom Makel des Epigonentums zu befreien, relativierte die Barockforschung des 20. Jahrhunderts lange Zeit den Quellenwert der Biographen des 17. Jahrhunderts, die den drei Bologneser Malern eine eklektizistische Kunsttheorie zugeschrieben hatten. Charles Dempseys Buch 'Annibale Carracci and the Beginnings of Baroque Style' (1977) hat diesbezüglich einen Paradigmenwechsel ausgelöst. Seine These, dass insbesondere Annibale Carracci tatsächlich durch die Verbindung von verschiedenen 'maniere' jenen idealen Malstil zu realisieren suchte, den die Kunstliteratur des 16. Jahrhunderts in der harmonischen Verschmelzung von 'disegno' und 'colore' imaginiert hatte, ist von einem Großteil der neueren Forschung aufgenommen und weiterentwickelt worden. Zumindest aber ist die Vorstellung, dass die Carracci mit ihrer Malerei und ihrer Akademie ein kohärentes Reformprogramm verfolgten, heute weitgehend unbestritten. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, das Problem der Stiltheorie der drei Künstler unter Bezugnahme auf alle schriftlichen und visuellen Quellen noch einmal neu zu bewerten und den Begriff 'Carracci-Reform' kritisch zu hinterfragen.

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