Workshop

Claudia Blümle: Überzeugungsfiguren in Rathausbildern. Ein Vergleich zwischen Dieric Bouts und Albrecht Dürer

Organisiert von der Minerva-Forschungsgruppe "Nomos der Bilder. Manifestation und Ikonologie des Rechts"

Wenn Bilder Evidenz herstellen sollen, benötigen sie bestimmte figurative oder formale Überzeugungsfiguren, die ein Wechselverhältnis von Sehen und Zeigen hervorbringen und dabei eine vermittelnde Funktion zwischen Bild und Betrachter einnehmen. Diese visuelle wie theatrale Bildevidenz soll ausgehend von Dieric Bouts Löwener Rathausbildern in den juridischen Kontext gerückt werden, um die Produktion von juridischer Evidenz im Bild offenzulegen. Die beiden Rathausbilder von Bouts (1471-73) und Dürer (1521) sind jeweils auf den bestimmten Rechtsraum und seine Funktion hin gemalt, die mit der konstitutiven Überzeugungsfigur im Bild eine Verbindung zum Handlungsraum 'in' und 'vor' dem Bild herstellen. Die zentrale Gemeinsamkeit dieser Gemälde beruht somit auf einem dargestellten Blick, der nicht zur gezeigten Erzählung gehört und auch nicht an der dargestellten Szene partizipiert. Stattdessen nimmt dieser Blick eine Betrachterposition zweiter Ordnung ein, womit er eine interpersonale Struktur gegenüber dem gezeigten Sachverhalt im Bild und dem Betrachter vor dem Bild erzeugt. Der Werkvergleich, der im Workshop zur Diskussion stehen soll, macht den Blick auf eine Bildstruktur frei, die mittels verschiedenen Bildelementen eine vermittelnde Scharnierfigur erschafft, um Bild und Rechtsraum miteinander zu verschränken.

   

Claudia Blümle ist Professorin für Geschichte und Theorie der Form am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin und am Exzellenzcluster Bild, Wissen, Gestaltung. Ein interdisziplinäres Labor. 1995–2002 Studium der Kunstgeschichte, Neueren Allgemeinen Geschichte und Neueren deutschen Literaturwissenschaft in Basel und Berlin. 2002–2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Das Leben schreiben. Medientechnologie und die Wissenschaften vom Leben (1800-1900) an der Bauhaus-Universität Weimar. 2006–2009 Mitglied SNF eikones/Bildkritik im Modul 1 (Die Macht der Bilder. Bildpolitik). 2005–2009 wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere Kunstgeschichte der Universität Basel. 2009 Habilitationsstipendium des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). 2010–2014 Prorektorin für Wissenschaft und Forschung an der Kunstakademie Münster. 2009–2014 Professorin für Ästhetik und Kunstwissenschaft an der Kunstakademie Münster.

Kunsthistorisches Institut in Florenz - Max-Planck-Institut
Casa Zuccari
Via Giuseppe Giusti 49
50121 Firenze
Hinweis

Diese Veranstaltung wird durch Fotografien und/oder Videoaufnahmen dokumentiert. Falls es nicht Ihre Zustimmung findet, dass das Kunsthistorische Institut in Florenz Aufnahmen, auf denen Sie erkennbar abgebildet sein könnten, für die Veranstaltungsdokumentation und Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Social Media) verwendet, bitten wir um eine entsprechende Rückmeldung.

Newsletter

Unser Newsletter informiert Sie kostenlos über Veranstaltungen, Ausschreibungen, Ausstellungen und Neuerscheinungen des Kunsthistorischen Instituts in Florenz.

Wenn Sie unseren Newsletter beziehen möchten, tragen Sie bitte Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse ein:

*Pflichtfeld

Hinweise zum Versandverfahren

Der Versand der Newsletter erfolgt mittels MailChimp, bei dem Ihre E-Mail-Adresse und Ihr Name zum Versand der Newsletter gespeichert werden.

Nach Ausfüllen des Formulars erhalten Sie eine sog. Double-Opt-In-E-Mail, in der Sie um Bestätigung der Anmeldung gebeten werden. Sie können dem Empfang der Newsletter jederzeit widersprechen (sog. Opt-Out). Einen Abmeldelink finden Sie in jedem Newsletter oder der Double-Opt-In-E-Mail.

Ausführliche Informationen zum Versandverfahren sowie zu Ihren Widerrufsmöglichkeiten erhalten Sie in unserer Datenschutzhinweis.