Recht, Bild und Raum: visuelle und juristische Interpretationen
Workshop am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main
Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt am Main
zusammen mit dem Kunsthistorischen Institut in Florenz - Max-Planck-Institut
Organisation: Barbara Dölemeyer, Thomas Duve und Alessandro Nova
Wie wurden politische Verbrechen im frühneuzeitlichen Europa medial inszeniert? Wann und unter welchen Bedingungen wurde der Herrscher als Gesetzgeber dargestellt oder die Visualität des Rechts reflektiert? Auf welche Weise konstituierten sich Rechtsvorstellungen im Bild und in ausgewählten Räumen der Stadt, deren 'Publizität' unterschiedlich geregelt war? Zur Diskussion dieser und weiterer Fragen ist ein interner Workshop anberaumt, den das Kunsthistorische Max-Planck-Institut in Florenz und das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt gemeinsam ausrichten. Von der Visualität (und Gegenständlichkeit) des Rechts ausgehend, sucht der Workshop den Dialog zwischen den Disziplinen Kunst- und Rechtsgeschichte auf einer intermedialen Ebene, welche die Kategorie des Raumes dezidiert einbezieht. Die "Präsenz des Rechts in Raum und Bild" soll deshalb in wechselseitigem Verhältnis zur "Präsenz von Raum und Bild im Recht" ausgelotet werden. Ziel des Workshops ist es, gemeinsame Interessens- und Schnittfelder auch für zukünftige Forschungen auszumachen.
Programm
MONTAG, 11. Juli 2011
10.30 Uhr
Kaffee und Gespräch
11.00 Uhr
Begrüßung: Thomas Duve
Einführung: Alessandro Nova
I. PRÄSENZ VON RAUM UND BILD IM RECHT
11.30 Uhr
Christoph Meyer: Öffentlichkeit im Recht des späten Mittelalters: Kirche und Publizität
12.15 Uhr
Carolin Behrmann: Augenschein und Geometrie. Zu Bartolo da Sassoferrates "Tyberiades" und der "forma corporativa"
13.00 Uhr
Mittagspause
14.30 Uhr
Christiane Birr: Die staatsrechtliche Diskussion um das Eigentum an Kunstgegenständen in landesherrlichen Sammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts
II. PRÄSENZ DES RECHTS IN RAUM UND BILD
15.15 Uhr
Caspar Ehlers: Die Funktion von Plätzen im Bezugssystem von Stadt und Umland
16.00 Uhr
Kaffeepause
16.30 Uhr
Imke Wartenberg: Visualisierung von Ordnungssystemen in Räumen der Rechtsprechung. Recht und Gerechtigkeit in politischen Bildprogrammen des spätmittelalterlichen Italien
17.15 Uhr
Laura Goldenbaum: Abbild und Recht - Die Verkörperung der rechtsphilosophischen Anschauung im Bronzegisant der italienischen Frührenaissance
DIENSTAG, 12. Juli 2011
9.30 Uhr
Ruth Wolff: Die Wappen der Podestà in Florenz - Zur Visualisierung des "Anderen" als Darstellung der eigenen Rechtsordnung
10.15 Uhr
Karl Härter: Das inszenierte Attentat: Zur medialen Repräsentation politischer Verbrechen und strafrechtlicher Reaktionen im frühneuzeitlichen Europa
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Brigitte Sölch: Momente des Schreckens - Schwellen- und Passagenräume in der frühneuzeitlichen Architektur(theorie)
12.15 Uhr
Barbara Dölemeyer: Zur Ikonographie der Gesetzgebung
13.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Hausener Weg 120
60489 Frankfurt am Main
Hinweis
Diese Veranstaltung wird durch Fotografien und/oder Videoaufnahmen dokumentiert. Falls es nicht Ihre Zustimmung findet, dass das Kunsthistorische Institut in Florenz Aufnahmen, auf denen Sie erkennbar abgebildet sein könnten, für die Veranstaltungsdokumentation und Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Social Media) verwendet, bitten wir um eine entsprechende Rückmeldung.