Tagung
Ethik und Architektur
Seit einigen Jahren löst die Frage nach Ökologie, gerechter Verteilung und nachhaltigem Einsatz von Ressourcen erneute Debatten um eine Ethik der Architektur aus. Das aktuelle Bauhaus-Jubiläum wird ebenfalls von Forderungen nach einer theoretischen Neubegründung begleitet, von der Besinnung auf das Wesentliche und dem Wunsch nach einem mutigen Zugeständnis an das utopische, Gesellschaft verändernde Potential von Architektur. Architektur ist gebaute Umwelt. Sie schafft und gestaltet individuelle und kollektive, private und öffentliche Lebens-, Erfahrungs- und Handlungsräume. Wie keine andere Disziplin ist sie ihrer Funktion verpflichtet und wie keine andere wird sie durch materielle, konstruktive, ökonomische, soziokulturelle und politische Gegebenheiten geformt. In diesem Spannungsfeld wird eine zentrale Thematik der Architektur und ihrer Geschichte berührt: Das (schwierige) Verhältnis von Ethik und Ästhetik, das wiederum auf das Engste mit Begriffen wie Ordnung, Schönheit, Wahrheit aber auch Normativität und Handeln verbunden ist.
Die fachübergreifende Tagung am Kunsthistorischen Institut in Florenz - Max-Planck-Institut nimmt genannte Aspekte zum Anlass, um das Verhältnis von "Ethik und Architektur" innerhalb des bewusst weitgesteckten Zeitraums vom Mittelalter bis in die Gegenwart exemplarisch zu ergründen und so eine wissenschaftshistorische Perspektivierung - gerne auch an einzelnen Positionen - zu ermöglichen (z.B. Alberti, Palladio, Ledoux, Schinkel, Mies van der Rohe, Nouvel). Die Tagung fragt nach übergeordneten und zeitspezifischen Kategorien sowie nach (architektonischen) Wertsetzungen, die das Problemfeld von Architektur und Ethik in Theorie und Praxis prägen.
Bestreben der Tagung ist es, architekturtheoretische und -analytische Beiträge von KunsthistorikerInnen, PhilosophInnen und VertreterInnen benachbarter Disziplinen zu vereinen.
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Palazzo Grifoni - Seminarraum
Via dei Servi 51
50122 Firenze
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