Siena: Ordnungen des Raumes, Ordnungen der Bilder (13. bis 15. Jahrhundert)

Studienkurs

"... senza ordine non si fa alcuna cosa buona, e considerato che voi sete coloro che avete a dare a tucta la città ordine e regola ..." (aus dem Protokoll einer Sitzung des Sieneser Rats von 1357).

Siena, das in seinem Zentrum auch heute noch eine Stadt des 13. und 14. Jahrhunderts ist, wollte schon früh eine schöne Stadt sein. Der Sieneser Rat konzentrierte sich nicht allein auf die Projektierung monumentaler Bauwerke wie des 1297 begonnenen Palazzo Pubblico samt der Piazza del Campo oder auf den Neubau des Doms. Vielmehr wurde er mit seiner Baugesetzgebung auch auf dem Gebiet der Normierung und Ästhetisierung des Stadtganzen aktiv. Die frühesten Statuten dieser Art datieren aus dem Jahr 1262, und vermutlich noch vor 1370 wurde das "Amt für Gestaltung" (l’ufficio dell’ornata) zur Kontrolle der Straßenbauarbeiten eingerichtet.

Der Studienkurs untersucht die Herstellung und Funktionalisierung des städtischen Raumes am Beispiel Sienas. Er analysiert die visuellen Ordnungen, die diesen Raum zu einem Relationsgefüge verweben, in dem politisches und religiöses Handeln bedeutungsvoll aufgehoben sind. Es geht dabei zunächst um die frühe Urbanistik, die Gesamtstruktur der Stadt, ihr Orts- und Wegesystem sowie das Verhältnis von Zentrum und Peripherie. Den Fragen nach der Ästhetik des städtischen Raumes sowie seiner Gestaltung als Schauraum und Handlungsraum soll anhand ausgewählter Straßenzüge, der Palastarchitektur sowie der prominenten Ensembles nachgegangen werden. Einen weiteren Schwerpunkt des Kurses bildet die zeitgleiche Sieneser Malerei. Besonderes Augenmerk gilt den Repräsentationen der Stadt Siena im Bild sowie den Darstellungen Mariens. Sie sind als Medien der kommunalen Identitätsstiftung und der Etablierung von Herrschaftsstrukturen zu befragen. Der Studienkurs beschäftigt sich nicht allein mit den innerstädtischen Bildern, sondern verfolgt deren Weg in den contado und untersucht am Beispiel Massa Marittimas die Politik der Bilder.

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