Frank Zöllner: Beyond the Family Tree. Genealogical Patterns in Renaissance and Baroque Art

Abendvortrag / Conferenza serale

Der Vortrag wird in Englisch gehalten. / La conferenza sarà tenuta in lingua inglese.

Genealogie als Bildform

In meinem Vortrag geht es nicht um die Sonderformen genealogischer Darstellungen (Wurzel-Jesse, Stammbäume, Ahnenreihen, Porträtgalerien etc.), sondern um die Auswirkungen eines genealogisch determinierten Denkens auf Form und Inhalt von Bildern. Das gilt im besonderen für die Hypostasierung genealogischer Denkformen in der Profanmalerei des 14. bis 18. Jahrhunderts, in der sich beispielsweise kleinere und größere Herrscher an die Spitze der aus dem Mythos entwickelten fiktiven Ahnenreihen stellten oder sich eine genealogische Parallelstruktur zur eigenen Familiengeschichte zulegten. Zu nennen sind aber auch die Ansprüche sozial aufsteigender bürgerlichen Schichten, die ihre genealogischen Defizite durch Aufträge entsprechenden Inhalts zu kompensieren versuchten. Trotz einer auf diesem Gebiet inzwischen intensivierten Forschung sind bislang kaum die Ausmaße klar geworden, in denen selbst prominente Kunstwerke und Ausstattungszusammenhänge durch die Genealogie als Denkform ein bildwirksames Prinzip erhielten. Dieses Ausmaß wird an einigen prominenten Beispielen entwickelt (Reitermonumente, Leonardos Abendmahl, Michelangelos Sixtinische Decke, Farnesegalerie der Carracci).

Frank Zöllner, seit 1996 Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Universität Leipzig und Direktor des Instituts für Kunstgeschichte, studierte von 1976 bis 1982 Kunstgeschichte und Germanistik. Von 1983 bis 1985 war er Stipendiat des Warburg Institute, London. 1987 legte er eine Promotion zum Thema 'Vitruvs Proportionsfigur' an der Universität Hamburg vor . Von 1988 bis 1992 war Zöllner Assistent an Bibliotheca Hertziana, Rom. 1995 Habilitation an der Universität Marburg mit einer Arbeit über 'Ausdruck und Bewegung bei Leonardo da Vinci'. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Kunst der Renaissance (u.a. Oeuvrekataloge zu Leonardo da Vinci, 2003, Sandro Botticelli, 2005, und Michelangelo, 2007) und der Klassischen Moderne (Paul Klee, Vincent van Gogh).

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