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"Io dipinsi questa tavola": Materialität der Temperamalerei im Kontext
Wolf-Dietrich Löhr

Das Forschungsvorhaben geht der spezifischen Materialität der Tafelmalerei des 13. bis 15. Jahrhunderts nach und versucht, ihre technischen und ökonomischen Hintergründe genauer zu ergründen. Ihre Wirkung und Bedeutung entfaltete sich nicht nur in architektonisch gefassten Räumen, sondern vor allem im Kontext anderer Ausstattungsstücke. Im Abgleich mit den hochspezialisierten zeitgenössischen Verfahren der Schnitzkunst, Schreinerei und Schmiedetechnik sowie der Goldschmiedekunst und Textilarbeit soll das kalkulierte Zusammenspiel der malerischen Fiktionen und Ornamente mit anderen materiellen Oberflächen wie Stein, Holz, Glas, Gold und Stoff herausgearbeitet werden. Dabei stehen auch die unterschiedlichen Formate der Tafelbilder und insbesondere der Bezug der Malfläche zu ihren verschiedenen Rahmenformen im Fokus, um das Gemälde als dreidimensionales Objekt und die damit verbundene gegenständlich-technische Wahrnehmung der Malkunst ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.