Forschung

Stemmario
Wappen Florentiner Familien, Kirchen, Bruderschaften und Hospitäler

Jan Simane, Ute Dercks, Ingeborg Bähr, Monika Butzek, Lisa Hanstein, Harald Drös, Charlotte Niemann, Laura Cirri in Zusammenarbeit mit Fabrizio Falchi, Fausto Rabitti

Eine seit 1901 im Besitz des Kunsthistorischen Instituts befindliche Wappenkartei besteht aus mehr als 2.800 Zeichnungen von Wappen hauptsächlich Florentiner Familien. Diese einzigartige Sammlung, die in ihrem beträchtlichen Umfang in mühsamer Kleinarbeit offenbar von einem einzigen, anonymen Zeichner des späten 19. Jahrhunderts geschaffen wurde, ist ein häufig konsultiertes Instrument zur Identifizierung von Wappen, die sich etwa an Palastfassaden, Grabmälern oder Altarbildern befinden können.

Die Datenbank Stemmario entstand ab 2005 als Teil des in Zusammenarbeit mit der Photothek entwickelten Digitalisierungsprojekts Ausgewählte Quellen zur Kunstgeschichte und Topographie von Florenz. Die erste Phase des Projekts umfasste die Digitalisierung des Konvoluts an Wappenzeichnungen sowie eine internationalen Standards der Heraldik entsprechende Beschreibung der Wappen (Blasonierung). Die auf diese Weise generierten Begriffe wurden zusammen mit den Familiennamen und weiteren Informationen indiziert und in eine Datenbankstruktur integriert, auf deren Grundlage eine entsprechende Recherche möglich ist.

Ein über bisherige Navigationsmöglichkeiten in Bilddatenbanken hinausgehendes Instrument wurde in Zusammenarbeit mit dem Istituto di scienza e tecnologia dell'Informazione (ISTI) des Consiglio Nazionale di Ricerca (CNR) in Pisa entwickelt: die computergestützte Bilderkennung als Suchoption. Neben der verbalen Indexierung, die das Auffinden der Wappen in der Datenbank unter vielfältigen inhaltlichen Kategorien sichert, wurde eine auf reine, nonverbale Bilderkennung spezialisierte Software für das Wappenprojekt parametriet. Dabei werden die digitalisierten Bilder automatisch in dezidierte Bildfelder zerlegt, die mit Hilfe eines Algorithmus mit ähnlichen Feldern anderer Bilder abgeglichen werden. Das Ergebnis liefert das Ranking der höchsten Ähnlichkeit. Damit wird es dem Nutzer ermöglicht, auch ohne Kenntnis der korrekten Terminologie bzw. sprachenunabhängig rein visuell in der Datenbank zu navigieren. Darüber hinaus können beispielsweise korrespondierende Wappenelemente rasch aufgefunden werden, ohne den mühsamen Weg der verbalen Bestimmung von Bildern, die oft nicht eindeutig zu identifizieren sind.  

Die Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts wird auf der Grundlage dieser neuen Variante der visuellen Analyse von Bildern die eigenen Forschungen in geeigneten Fällen entsprechend ausrichten bzw. neue Forschungsfelder erst überhaupt erschließen.

Die Bibliothek arbeitet bei diesem Projekt mit der Photothek zusammen.

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