Abendvortrag

Gloria Meynen und Peter Geimer: Strände des Realen. Das Meer als Ort der Evidenz

Das Meer wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein häufig als Ort des Bedeutungslosen, Rohen und Unverstellten beschrieben. Bei Deleuze und Guattari tritt es als Feld "ohne Kanäle und Leitungen" auf: eine endlose Fläche, die erst eine Linie im Wasser oder auf dem Papier begrenzen und beschreiben muss. Aber das Meer ist weniger ein Ort der Leere als ein Schauplatz des nützlichen Vergessens, einer vollständigen Umwertung und Entleerung. Denn es kann nur ex negativo oder retrospektiv als unverstellt beschrieben werden. Seine Form vor jeder Form zeigt sich erst vor einem Horizont und Ufersaum. In ihrem Abendvortrag wenden sich Gloria Meynen und Peter Geimer dieser fluiden Grenze zwischen Meer und Land zu und sprechen über die Nichtorte der ozeanischen Aufladung und Entleerung – wie wird das Meer zum Schauplatz des Realen und vor allem wozu?

Peter Geimer ist Professor für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und Ko-Sprecher der Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte und Theorie der Fotografie sowie die visuelle Darstellbarkeit von Geschichte in Malerei und Film. Letzte Buchveröffentlichung: Derrida ist nicht zu Hause. Begegnungen mit Abwesenden. Mit einem Nachwort von Marcel Beyer, Hamburg 2013.

Gloria Meynen ist Professorin für Medientheorie und Kulturgeschichte an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen eine Kultur- und Mediengeschichte technischer Bilder, Narrationen des Wissens, insbesondere der Zukunftsforschung sowie eine Kulturgeschichte der Medientheorie. Demnächst erscheinen die Bücher: Die andere Seite des Mondes, Berlin 2018; Inseln und Meere. Theorie und Geographie fluider Grenzen, Berlin 2018.

14. September 2017, 18:00 Uhr

Istituto degli Innocenti

Sala Brunelleschi
Piazza della Santissima Annunziata
50121 Firenze

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