Online-Ausstellung
TRANSITIONS: Via Modena 13
Eine Online-Ausstellung der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz in Zusammenarbeit mit der Fondazione Studio Marangoni
Im Vorfeld der Eröffnung eines weiteren Standortes des Kunsthistorischen Instituts in Florenz – Max-Planck-Institut in Via Gustavo Modena 13 präsentiert die Photothek ab dem 14. Oktober 2024 eine Online-Ausstellung mit Aufnahmen von Martino Marangoni, Bärbel Reinhard, Daniela Tartaglia und Giuseppe Toscano. Die vier Fotograf:innen und Dozent:innen der Fondazione Studio Marangoni haben den Umbau eines an der Wende zum 20. Jahrhundert errichteten Wohnhauses in eine moderne Forschungseinrichtung mit der Kamera begleitet. Über mehrere Jahre hinweg fotografierten sie die voranschreitenden Arbeiten: von den Anfängen im Jahr 2021 bis zur Fertigstellung im Jahr 2023 und dem anschließenden Umzug im Frühjahr 2024. Seitdem haben die Photothek, einige Sektionen der Bibliothek (darunter die Sektion „Fotobibliothek“), die Lise-Meitner-Gruppe „Coded Objects“ und die Forschungsgruppe „Etho-Ästhetiken des Visuellen“ ihren neuen Standort in der Via Modena 13. Die dabei entstandenen Fotografien bieten eine facettenreiche Dokumentation der verschiedenen Phasen der Umgestaltung des Gebäudes, sind aber vor allem eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Resonanzraum Baustelle.
Baustellen sind Orte kontinuierlichen Wandelns. Innerhalb von Tagen, Wochen oder Monaten verändert sich auf ihnen die Morphologie eines Ortes. In unzähligen Arbeitsschritten werden Schichten freigelegt oder überdeckt, Mauern errichtet oder eingerissen, Böden eingezogen, Leitungen verlegt und Wände verputzt. Es wird eine Raumordnung hergestellt, die in einem weiteren Schritt Strukturen des Instituts aufnehmen wird. Eine Baustelle ähnelt aber auch einer Bühne, auf der unter genauer Regieanweisung unterschiedliche Akteure in genau definierter chronologischer Abfolge miteinander agieren und kommunizieren.
In ihrem Projekt „Cantiere Kunst“ (das Kunsthistorische Institut in Florenz wird von den Florentinern oft nur „Il Kunst“ genannt) sind die vier Fotograf:innen mit dem Gebäude in der Via Modena und den sich kontinuierlich ändernden und somit transitorischen Zuständen der Baustelle in Beziehung getreten. Mit ihren Kameras haben sie während der einzelnen Bau- und Umzugsphasen immer wieder aufs Neue den Gebäudekörper abgetastet, Räume erkundet, Oberflächen, Formen und Texturen, aber auch Geräuschen nachgespürt, sich auf wechselnde atmosphärische Zustände sowie auf unterschiedliche Protagonisten und Narrative eingelassen. Die Online-Ausstellung zeigt in fünf Kapiteln sowie einem Video von Martino Marangoni eine Auswahl dieser künstlerischen Analysen und Interpretationen.
Das Projekt beruht auf einer Kooperation zwischen dem Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut und der Fondazione Studio Marangoni.