Conferenza

Sandra Hindriks:
Reichweiten des Sehens. Augentäuschungen als Erkenntnismoment in der nordalpinen Malerei des 15. Jahrhunderts

Jan van Eyck, Die Madonna des Kanzlers Nicolas Rolin (Detail), ca. 1435, Musée du Louvre, Paris.

Die neue Bildauffassung der nordalpinen Malerei des 15. Jahrhunderts zeichnet sich nicht allein durch Suggestion größtmöglicher Wirklichkeitsnähe, sondern auch durch gezielte Momente der Brechung jener augentäuschenden Präsenz aus. Indem die Maler mit Illusion und Desillusion gleichermaßen spielten, stimulierten sie ein Nachdenken sowohl über das Bild und seine Repräsentationsleistung als auch über den Akt der visuellen Wahrnehmung und intellektuellen Erkenntnis. 
Der Vortrag möchte diesen reflektierten künstlerischen Umgang mit Phänomenen der Augentäuschung vor dem Hintergrund der für die scholastische Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie höchst bedeutsam werdenden Wissenschaft des Sehens (perspectiva) genauer beleuchten. Die im späten 13. und 14. Jahrhundert intensiv geführten Diskussionen um die Fehler- und Täuschungsanfälligkeit visueller Wahrnehmung hatten weitreichende epistemologische Implikationen, da sie das Bewusstsein für die Reichweiten, Begrenzungen und Unsicherheiten des menschlichen Sehens und Wissens intensivierten und schärften. Dass dieser Diskurs auch für die Malerei als bedeutsam angesehen werden muss, soll anhand einiger exemplarischer Bildanalysen verdeutlicht werden. 

Sandra Hindriks studierte Kunstgeschichte, Politische Wissenschaft sowie Mittelalterliche und Neuere Geschichte an der Universität Bonn, wo sie 2015 mit einer Dissertation zum Thema Der „vlaemsche Apelles“ – Jan van Eycks früher Ruhm und die niederländische „Renaissance“ promovierte. Seit Oktober 2020 ist sie Assistenzprofessorin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der nordalpinen Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts, aktuell beschäftigt sie sich vor allem mit Theorien des Bildes und der visuellen Wahrnehmung am Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit. 

 

 

27 febbraio 2024, ore 11:00

This will be a hybrid event.

Venue
Palazzo Grifoni Budini Gattai
Via dei Servi 51
50122 Firenze, Italia

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