Online-Ausstellung

Gustav Ludwig. Der fotografische Nachlass

Eine Online-Ausstellung der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz - Max-Planck-Institut

Der "material turn", der in den letzten Jahren die wissenschaftlichen Studien zur Fotografie geprägt hat, führt über die Betrachtung von Fotografien als rein zweidimensionale Abbildungen hinaus zu ihrer Wahrnehmung als dreidimensionale Objekte, die in einer räumlichen und zeitlichen Dimension sowie in sozialen und kulturellen Kontexten existieren. Dieser neue Ansatz, der sich einfühlsam dem epistologischen Wert der dokumentarischen Fotografie nähert, findet ein lohnendes Anwendungsfeld in den Fotografien aus dem Nachlass des Kunsthistorikers Gustav Ludwig, die nach dessen Tod 1905 in den Besitz des Kunsthistorischen Instituts gelangten. Die Fotografien dieses Nachlasses dokumentieren in außerordentlicher Weise die kunstwissenschaftliche Praxis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Auswahl der Fotografien, die in der online-Ausstellung gezeigt wird und die zusammen mit den jeweiligen Fotokartons, Stempeln, Inventarnummern und Beschriftungen betrachtet werden muss, bietet uns die seltene Gelegenheit, einen Blick in das geistige und visuelle "Laboratorium" des Kunsthistorikers zu werfen und seine tägliche Arbeit zu rekonstruieren, da zahlreiches Material erhalten ist, welches einzelne Schritte seines intellektuellen, aber auch manuellen Vorgehens dokumentieren. Ludwig, der in Wien die "Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren" besucht hatte, beherrschte nicht nur die fotografischen Techniken, sondern verfügte auch über einen gewissen kreativen Zugang hinsichtlich des Gebrauchs der Fotografie zu wissenschaftlichen Zwecken. Die Fotografien aus seinem Nachlass scheinen nicht nur das Objekt wiederzugeben, sondern zeigen auch Methoden und Ergebnisse seiner Studien: nicht nur die Abbildungen der Kunstwerke, mit denen er sich beschäftigte, sondern im Kern auch seine wissenschaftliche Argumentation selbst.

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